Dekanat Rheingau-Taunus

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Ruhestand

Intensive und erfüllte Jahre

„Es ist eine Epoche in der Geschichte der Lutherkirchengemeinde, die jetzt zu Ende geht“, sagt Propst Oliver Albrecht bei der Verabschiedung von Pfarrer Volkmar Thedens-Jekel: Nach 37 Jahren als Pfarrer der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, davon 19 Jahre in der Wiesbadener Lutherkirchengemeinde, wurde der 65-Jährige jetzt in den Ruhestand versetzt.

In einem zweistündigen Gottesdienst mit dem Wiesbadener Bachchor, Bläsern und mehreren 100 Festgästen hat sich Thedens-Jekel von seiner Gemeinde, Weggefährten und Amtsgeschwistern verabschiedet.

Doch bei aller Wehmut, die jetzt natürlich herrsche, so Propst Albrecht, müsse man dankbar sein: „Was für ein Segen und ein Glück! Danke Gott für 19 intensive und erfüllte Jahre – für die Lutherkirchengemeinde und für Sie, Volkmar Thedens-Jekel. Person und Pfarramt sind bei Ihnen ja beinah verschmolzen.“ Thedens-Jekel sei mit und in der Gemeinde jung geblieben, so Albrecht: „In einem guten und echten Sinn: als Respektsperson, als Gegenüber, als Seelsorger, der zuhören kann und eben auch als Pfarrer, dessen Wort etwas gilt.“

Auch Dekan Dr. Martin Mencke würdigte den scheidenden Pfarrer als jemanden, der in der Andersartigkeit der Menschen immer eine Bereicherung sah: „Deine Art, lieber Volkmar, Deinen Dienst als Pfarrer zu leben, hat Menschen eingeladen. Hat sie sein lassen. Hat sie ankommen lassen, so wie sie sind. Und hat ihnen Heimat und Zuhause gegeben. Dafür, lieber Volkmar, herzlichen Dank.“
 
Volkmar Thedens-Jekel wurde 1954 in Nordhackstedt in Schleswig-Holstein als Sohn eines Pfarrers geboren. Aufgewachsen in der Idylle eines norddeutschen Dorfes zieht die Familie später in die Großstadt Hamburg, wo Thedens-Jekel Abitur macht. Während des Zivildienstes in Bielefeld-Bethel reift bei ihm der Entschluss zum Theologiestudium.

„Ich wollte meinen Glauben noch mal in Frage stellen“, sagt er rückblickend. Er studiert evangelische Theologie in Bethel und Marburg und absolviert sein Vikariat in Frankfurt-Unterliederbach. Anfang der 80er-Jahre tritt er mit seiner Frau seine erste Pfarrstelle in der Oranier-Gedächtniskirche in Wiesbaden-Biebrich an.
Während der Jahre in Biebrich war er auch einige Zeit stellvertretender Dekan im damaligen Dekanat Rheingau und war maßgeblich beteiligt an der Fusion der drei Dekanate (Wallau-Rheingau-Stadt) zum gemeinsamen Dekanat Wiesbaden.

Im Jahr 2001 sucht er eine neue Herausforderung und wechselt an die renommierte Wiesbadener Lutherkirche. „Mich hat natürlich der kirchenmusikalische Schwerpunkt gereizt, aber auch die Gemeinde“, so Thedens-Jekel. „In all den Jahren hatte ich hier an der Lutherkirche immer Menschen und Pfarrkolleginnen, mit denen man was im Team entwickeln konnte. Das fand ich toll.“

Neben der seelsorgerlichen Arbeit, den intensiven Gesprächen und Begegnungen mit Menschen, die an den Schwellen des Lebens stehen oder sich in Krisen befinden, hat ihn die Kultur- und Bildungsarbeit in der Gemeinde deswegen ebenso gereizt. Kein Zufall also, dass sich der scheidende Pfarrer künftig auch im Ortskuratorium der Deutschen Stiftung Denkmalschutz engagieren wird.

In seiner Abschiedspredigt stellte Thedens-Jekel die Kirche als Ort und Gemeinschaft Gottes auf den Prüfstand und fragte: Wie gestalten wir unsere Gemeinschaft im Sinne und in der Gegenwart Gottes? Wie gehen wir mit Fremden und Ausgegrenzten um, und wie kann sich eine  Gemeinschaft wirklich für andere öffnen?
Er ermunterte die Gemeinde dabei: „Lasst uns hier an diesem Ort immer wieder Kraft und Liebe tanken und den Auftrag Jesu Christi hören und annehmen – und dann losgehen und mithelfen, dass die Verachteten und an den Rand Gedrängten integriert werden, die Menschen in Not unterstützt werden und die Ausgeschlossenen Gemeinschaft finden.“

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