Weihnachtsbotschaft des Propstes
Leben auf der Grenze zwischen Drinnen und Draußen
(c)Kerzenmeer (by Mephys_pixelio.de)20.12.2016 cw Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
Wörtlich sagt der Propst für Südnassau, der auch Mitglied der Kirchenleitung der EKHN ist: Mit unserer Vorsorge und Absicherung erweisen wird der Angst die Ehre. „Komm doch mal raus“, sagt der Gott draußen vor der Tür, „schau dir deine Angst doch mal an. So groß ist die gar nicht, dass du in solch ruhelose Panik verfallen musst. Und ich bin ja auch noch da.“
Mit dem steten Streben nach Sicherheit und Absicherung auf im privaten Leben, schüre man nur diese Ängste. Der Mensch stehe stets auf der Grenzen zwischen einem "Drinnen" und einem "Draußen". Der christliche Gott stehe draußen und warte auf die Menschen. „Ist etwas los? so fragt der Gott, der von draußen kommt und bei uns drinnen anklopft an Weihnachten. Wer aufmacht, sich auf diesen Gott draußen vor der Tür einlässt, der ist wirklich, wenn er zurück in sein Leben taumelt, im erst Moment wie geblendet. Was banal und irgendwie selbstverständlich war, wo man dachte: na das, gehört doch sowieso dazu! Darauf habe ich doch ein Recht! Das wird zerbrechlich und kostbar."
Es gäbe viele gute Gründe sich für Menschen zu engagieren, die draußen vor der Tür leben, lobt Oliver Albrecht. „Für Menschen, die auf Lebensmittelspenden der Tafel angewiesen sind, für Flüchtlinge, für einsame Alte in den Heimen, für Obdachlose. Ein großer Grund kommt jetzt hinzu: bei all diesem Engagement setze ich mich auch mit mir und meiner Angst auseinander. Ich begreife, wie absurd es sein kann, sich immer total absichern zu wollen."
Weihnachten sein ein Fest auf der Grenze zwischen Drinnen und Draußen, "ein Fest für Menschen, die sich in Gottes Namen trauen, die Grenze zu überschreiten", so der Propst.
Propst Oliver Albrecht predigt am Heiligabend um 23 Uhr in der Wiesbadener Marktkirche.
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