Dekanat Rheingau-Taunus

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Dekanatssynode "Vernetzung"

Propst: „Am Anfang steht der Mensch, nicht der Plan“

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Propst Oliver Albrecht hat auf der Synode des Evangelischen Dekanats Rheingau-Taunus dazu ermutigt, dass sich Kirchengemeinden und Mitarbeitende weiter als Teil einer tragenden Gemeinschaft verstehen. Dabei sprach sich der Propst für zwei Grundprinzipien aus: „Wir sollten sowohl die Kirche im Dorf lassen, aber auch das Kirchturmdenken überwinden“, so das Mitglied der Kirchenleitung.

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Die strukturellen Veränderungen bei Kirche, wie etwa die vollzogene Fusion der beiden ehemaligen Dekanate Bad Schwalbach und Idstein zum Dekanat Rheingau-Taunus seien kein Zeichen von Mangel, auf den man hektisch reagieren müsse. Auch gehe es nicht um „Win-win-Situationen oder Synergieeffekten“, betonte Propst Oliver Albrecht. Ziel müsse sein zu fragen, was der Verkündigung des Evangeliums dient.

Identität wahren und Doppelstrukturen vermeiden

Die Evangelische Kirche leide keinen Mangel und Pfarrer müssten nicht mehr Gemeindeglieder betreuen, als früher, betonte der Propst. Dennoch sei die Belastung gewachsen, zum Teil deshalb, weil die Fläche, in die die zu betreuenden Gemeindeglieder lebten, größer geworden sei. „Die Menschen wohnen jetzt nicht mehr in einem Dorf, jetzt verteilt es sich zum Teil auf acht Dörfer“, so Albrecht. In den heutigen Zeiten gelte es die eigene Identität zu bewahren und gleichzeitig Doppelstrukturen zu vermeiden, so der Propst. Und dann könne es schon sinnvoll sein, sich mit anderen Kirchengemeinden zu vernetzen, etwa in dem Gemeindebüros enger zusammenarbeiten oder wenn es im eigenen Konfirmandenjahrgang nur wenige Jugendliche gäbe. Wörtlich sagte er: „Dass in jedem Dorf gesungen, gebetet und Gottes Wort verkündet wird“ ist wichtig. Dass man in jedem Dorf zu jeder Tageszeit einen Patenschein bekommt, ist unmöglich und auch nicht wichtig.“

Gemeinschaft erfordert Mut

Propst Oliver Albrecht ermutigte zudem die Synodalen beim Thema Gemeinschaft „nicht neidisch auf das zu schauen, was andere vielleicht besser können.“ Gemeinschaft entstehe, „wenn wir Stärken und Schwächen zusammenlegen.“ Gemeinschaft könne nur dann wachsen, wenn einer den Mut aufbringe und fragt: „Kann mir jemand helfen? Dann kommen Stärken segensreich zu Geltung. Gemeinschaft wachse durch Schwächen. Gemeinschaft werde nicht durch Programme und Konzepte erzeugt, sondern durch, die Menschen, die da seien. „Ich träume von einer Kirche, in der am Anfang nicht der Plan, sondern der Mensch steht“, so Oliver Albrecht.

Nationalistischen Strömungen Absage erteilen

Zuvor hatte bereits Dekan Klaus Schmid in der Andacht betont, dass man nicht nur seinen eigenen Kirchturm im Blick haben solle. Vernetzung bedeute ein Geben und Nehmen und ein Anteil-Nehmen und sowie Füreinander einzustehen. Vernetzung sei ein urchristliches Gebot. Die nationalistischen Strömungen arbeiteten derzeit gegen den Vernetzungsgedanken. „Dem müssen wir eine klare Absage erteilen“, so der Dekan. Gott selbst habe sich mit den Menschen vernetzt, Gottes Plan sei immer die Gemeinschaft.

200 Jahre Nassauische Union

Dekan Klaus Schmid wies in seinem Bericht daraufhin, dass das Dekanat derzeit Bewerbungsgespräche für Pfarrstellen im Bereich Alten-, Krankenhaus- und Hospizseelsorge sowie für eine Pfarrstelle für Bildungsarbeit führe. Er die Synodalen und die Öffentlichkeit ein am großen Fest „200 Jahre Nassauische Union“ vom 11. August bis zum 13. August teilzunehmen. Mit einem Festakt in der Unionskirche mit der rheinland-pfälzischen Ministerpräsidentin Malu Dreyer und dem Alt-Bischof Dr. Axel Noack am Freitag (11. August) werden die Feierlichkeiten in der Europäischen Reformationsstadt Idstein eröffnet.

Ein Höhepunkt sei sicherlich das Unionsfest am 12. August. „Von 10 bis 18 Uhr gibt es Angebote rund um das Motto „Unterschiede überwinden – gemeinsam feiern.“ Großgruppenspiele, Erzählzelte, Stadtführungen, der Alterssimulationsanzug AleX, das Rheingauer Inklusionsmobil sind unter anderem vor Ort. Wer will kann zudem an einer Unionsbibel mitschreiben, oder sich mit Gänsekiel und Feder probieren. Man kann Kurzfilme zur Reformation sehen, gemeinsam Tanzen vor der Kirche, neue und alte Thesen mit dem Reformator Luther persönlich bei Tischgesprächen diskutieren oder kulinarische Köstlichkeiten aus nah und fern probieren“, freute sich Schmid.

Als weiteres Großereignis nannte der Dekan das Tauffest im Idsteiner Land, das insgesamt 12 Kirchengemeinden am 27. August auf dem Gelände des Altebuger Marktes feiern.

Haushalt verabschiedet

Die Synodalen beschlossen mit großer Mehrheit den Haushalt für das laufende Jahr. Eine der Hauptaufgaben der 90 Vertreter aus den 52 Kirchengemeinden und Diensten ist es zu entscheiden, wofür die Zuweisungen aus Kirchensteuermitteln in Höhe von 1,4 Millionen Euro ausgegeben werden. Das Meiste davon wird für Personalkosten etwa im Kinder- und Jugendbereich, für Diakonische Arbeitsfelder, Bildung, Seelsorge in Kliniken und für Menschen mit Behinderungen, Seelsorge an Schulen, Notfallseelsorge, Kirchenmusik, Arbeit in den Kirchengemeinden, Ökumene, Konfirmandenunterricht, Seniorenarbeit, Öffentlichkeitsarbeit, oder für die Verwaltung verwendet.

Insgesamt sind im Dekanat Rheingau-Taunus und den dazugehörigen Kirchengemeinden etwa 500 Menschen haupt- und nebenamtlich angestellt.

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