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Synoden-Präsidium reist an die EU-Außengrenze

„Menschen auf der Flucht können uns als Kirche nicht egal sein“

EKD/Peter BongardAnna-Nicole Heinrich, Präses der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland

Eine Delegation des Präsidiums der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) unter Leitung von Präses Anna-Nicole Heinrich reist vom 30. Juni bis 3. Juli an die EU-AUßengrenze. Die Delegation wird sich auf Kos und in Athen über die Situation von Geflüchteten informieren. Anlass der Reise sind nicht zuletzt aktuelle Berichte über schwerste Menschenrechtsverletzungen in der Ägäis. Im November wird die Synode der EKD über das Schwerpunktthema „Migration, Flucht und Menschenrechte“ beraten.

 

Präses Heinrich: „Wir werden genau hinschauen und fragen, welche Folgen die europäische Asylpolitik für die Betroffenen hat.“

 

Für die Reise geplant sind auf Kos u. a. Gespräche mit der griechischen Asylbehörde, der Küstenwache, UNHCR, sowie der Leitung von Lagern, in denen Schutzsuchende festgehalten werden. Auch trifft die Delegation Menschen mit eigener Fluchterfahrung. Nach einem Transfer nach Athen sind für den Mittwoch Gespräche mit der deutschen Botschaft in Athen vorgesehen. Geplant ist außerdem ein Rundgang zur Lebenssituation von Geflüchteten in der Großstadt.

„Alle Menschen sind frei und gleich von Gott geschaffen. Alle haben dieselbe Würde, dieselben Menschenrechte – ganz egal, woher sie kommen“, so Präses Heinrich. „Aber uns erreichen Berichte darüber, was an den Grenzen Europas geschieht, und in den Lagern, die wir dort für Menschen, die Schutz vor Gewalt und Elend suchen, errichtet haben. Hier scheinen Anspruch und Realität weit auseinander zu gehen. Deswegen reisen wir jetzt nach Griechenland, um uns selbst ein Bild zu machen. Menschen auf der Flucht können uns als Kirche nicht egal sein, weil sie dem, an den wir glauben, nicht egal sind. Daher werden wir genau hinschauen und fragen, welche Folgen die aktuelle europäische Asylpolitik für die Betroffenen hat.“ Die Reise sei auch deshalb wichtig, weil in der politischen Debatte in Deutschland zunehmend Abschottung und Abschiebungen sowie die Errichtung von Asylzentren außerhalb der Europäischen Union gefordert werden, so Präses Heinrich.
 
Besonders sichtbar wird das Engagement der evangelischen Kirche für Geflüchtete über die zivile Seenotrettung gegen das Sterben im Mittelmeer. Dieses ist jedoch nur ein Teilaspekt des vielschichtigen Einsatzes für Geflüchtete, die überall entlang der EU-Außengrenze in Not sind: in der Ägäis, auf dem Balkan, dem Mittelmeer, am Ärmelkanal, an der polnisch-belarussischen Grenze.
 
Ein zentraler Aspekt der synodalen Befassung wird die zunehmende Normalisierung von Gewalt und Rechtlosigkeit an den EU-Außengrenzen sein.
 
Teilnehmer*innen der Delegationsreise sind neben Präses Heinrich die Mitglieder des Präsidiums, Dr. Gabriele Hoerschelmann sowie Prof. Dr. Uwe Becker, die die Vorbereitung des Schwerpunktthemas verantworten. Gabriele Hoerschelmann ist promovierte Theologin und Direktorin von Mission EineWelt in Neuendettelsau. Uwe Becker ist Hochschulprofessor und seit Oktober 2022 Präsident der Evangelischen Hochschule Darmstadt.
 
Von der Reise berichten wir kontinuierlich über unsere Social Media-Kanäle unter #synode2024 und #freiundgleich.
 
Die Synodentagung zum Schwerpunktthema „Migration, Flucht und Menschenrechte“ findet vom 10. bis 13. November 2024 in Würzburg statt.

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