Open Air Jugendgottesdienst
Liegestuhlgottesdienst - „alles echt und 100 Prozent real“
(c) Dekanat / C. WeiseOpen Air Jugendgottesdienst "Sch... Covitäne"22.06.2020 cw Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
„Scheiß Covitäne“, heißt der Titel des Gottesdienstes im Freien, über den die Jugendlichen vorab auf Instagram abstimmen ließen.
Online Abstimmung und „echte Lebensberichte“
Nach Registrierung und Händedesinfektion werden die angemeldeten Besucher von Felix zu ihren reservierten Liegestühlen geführt. Musik klingt aus den Boxen, „aber wir werden heute leider nicht miteinander singen können“, heißt es zu Beginn des Gottesdienstes. Dennoch kommt gleich gute Stimmung auf. Alle 20 Plätze sind belegt. „Die ganze Welt hat Corona“, von der Band „Lumpenpack“ klingt über die Lautsprecher. Anschließend lädt das Vorbereitungsteam die Besucher auf, ihre Handys zu zücken und per Online-Abstimmung Wörter aufzuschreiben, die die Besucher mit Corona in Verbindung bringen.
Alle Texte selbst formuliert
Die Gebete und Texte haben die Jugendlichen alle selbst geschrieben. Auch bei der „Predigt“ von Yara und Svenja „ist alles echt von uns und 100 Prozent real“, erklärt Svenja. Beide berichten über ihre Leben und wie Corona ihnen einen Strich durch ihre Pläne gemacht hatte.
Dabei lief schon das Jahr 2019 gerade für Svenja nicht gut. Nach einem Auslandsaufenthalt folgte ein abgebrochenes Studium, Druck seitens der Gesellschaft, „Zoff in der Familie“ und andere Krisen beutelten sie. „2019 war ein schlimmes Jahr“, erklärte sie ganz ehrlich. 2020 wollte sie alles anders machen, und dann kam Corona.
Yara hatte einen Roadtrip nach England geplant, alles war gepackt, sie saß quasi schon im Auto und dann wurden die Grenzen dicht gemacht. Sie wollte Zeit haben, um zu sich selbst zu finden und Gott näher kennen zu lernen. „Kein Roadtrip für Yara“, hieß das für die junge Frau.
Bei beiden lief es dann ganz anders. Svenja freut sich, dass sie gelassener geworden ist, Yara ist dankbar über neue Beziehungen und dass sie Gleichgesinnte getroffen hat, mit denen sie sich über Gott austauschen kann und ihm so viel näher gekommen ist.
Gott öffnet Augen für das Wichtige
„Auch wenn wir nicht sagen können, dass Corona und die Quarantäne unbedingt genauso Gottes Wille war, können wir doch das Beste draus machen“, ermutigt Svenja die Besucher. „Lasst uns die Zeit als Herausforderung ansehen, mit der wir wachsen können“, ist ihre Botschaft.
Yara ergänzt, dass alles für Sie einen Sinn habe. Nicht nur das große Ganze auf der Welt, sondern auch für jeden Einzelnen. „Bei Gott ist alles möglich, das kann ich euch versichern“, ruft sie den Teilnehmenden begeistert und authentisch zu. Sie wisse jetzt, was sie im Leben wolle. „Gott öffnet uns die Augen für das was wirklich wichtig ist!“.
Derweil hat das Team um Dekanatsjugendreferentin Britta Nicolay aus den Assoziationen der Besucher die Fürbitten zusammengestellt. Und so sind die Themen der gemütlich in den Liegestühlen sitzenden Menschen direkt in den Gottesdienst eingebunden. Es zeigt sich, dass Corona viel Langeweile, Stress in der Familie und Einsamkeit durch Social Distancing mit sich gebracht hat. Aber auch Dankbarkeit und Hilfsbereitschaft haben viele in dieser Zeit erlebt.
„Sehr cool“ finden Carina und Helen den Gottesdienst, mit Handyaktion und aktuellen Themen. „Gerne wieder“ lautet eine andere Rückmeldung. Auch über die sozialen Medien werden viele positive Rückmeldungen gegeben, so dass das Team der Jugendlichen bereits neue Ideen für einen weiteren Open-Air Gottesdienst sammelt.
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