Religiöse Indifferenz
„Kirche und Glaube – mir doch egal!“
(c) Dekanat / J. SchweitzerPlenum "Mir doch egal"05.11.2018 cw Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
Religiöse Gleichgültigkeit als Herausforderung für unsere kirchliche Arbeit.
„Das stellt eine besondere Herausforderung für die kirchliche Praxis dar. Wir wollen verstehen lernen, welche Fragen und Themen diese unentschlossenen Menschen bewegen und berühren, und welche Möglichkeiten es gibt, mit Ihnen in den Kontakt zu kommen“, erklären Pfarrer Jürgen Schweitzer und Ökumenepfarrerin Heike Beck. Aus diesem Grund hatten sie Kirchenvorsteherinnen und Kirchenvorsteher nach Niedernhausen zu einem Seminar unter dem Titel „Kirche und Glaube – mir doch egal!“ Religiöse Gleichgültigkeit als Herausforderung für unsere kirchliche Arbeit eingeladen, um sich auf eine Niedernhausen auf eine „spannende Perspektivsuche“, zu machen.
Sozialwissenschaftler Daniel Hörsch von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) betonte, dass die Frage nach der Relevanz in dreifacher Hinsicht für viele Menschen schon entscheidende Rolle spiele. So gäbe es zum einen die Frage nach der Lebensrelevanz: „Könnte mich das betreffen, wofür Kirche und Glaube stehen? Hätte es für mein Leben Bedeutung?“
Andere Menschen fragen sich, wie sie einen verlorenen oder neuen Zugang zu Kirche und Glauben entdecken könnten – und vor allem wer sich mit „auf eine Entdeckungsreise“ nehmen könne?
Sehr entscheidend sei auch die dritte Dimension, die Alltagsrelevanz, unterstrich Hörsch. Beim Thema Glauben und Kirche sei wichtig, was davon für die Menschen in ihrem Alltag glaubhaft bzw. tragend sei, weil es erfahrbar ist.
„Neugier, Glauben, Bindung und Zugehörigkeit entstehen heutzutage vermehrt im Feld von Beziehungen, seltener in Tradition, Kirchlichkeit oder Mitgliedschaft.“ So das Fazit des Vortrages. Daher stelle sich für die Kirche und ihre Mitglieder die Frage, ob solche Beziehungsformen auch in der Gemeinde vorkommen.
„Schnelle Antworten und Lösungen helfen Kirche dabei nicht weiter, sondern die Ermutigung, diese Menschen in ihrer Unbestimmtheit nicht so schnell aufzugeben, sondern Ihnen mit Interesse, Respekt und Wertschätzung zu begegnen“, resümierte Schweitzer am Ende des Tages.
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