Dekanat Rheingau-Taunus

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Lockerungen bei Präsenzgottesdiensten

Kein Wettbewerb bei Öffnung von Präsenzgottesdiensten

(c) DekanatPatricia Garnadt und Klaus SchmidPatricia Garnadt und Klaus Schmid

Dekan Klaus Schmid und Präses Patricia Garnadt haben mit einem Schreiben an die Kirchengemeinden auf die gestern angekündigten gelockerten Bedingungen für Gottesdienste reagiert. Darin sprachen sie den Haupt- und Ehrenamtlichen ihren Dank für die bisher geleistete Arbeit aus. Nach wie vor rät die Dekanatsleitung dringend zu Umsicht, Besonnenheit und einem großen Maß an Verantwortung.

Gleichzeitig wiesen Schmid und Garnadt darauf hin, „dass eine vorläufige Öffnung seitens des Staates für die Feier von Gottesdiensten noch lange keine Verpflichtung ist, dies auch zu tun. Verkehrt wäre an dieser Stelle ganz gewiss eine Art „Wettbewerb“, welche Gemeinde als erste wieder Präsenzgottesdienste anbietet. Die verantwortungsvolle Wiederaufnahme von Gottesdiensten benötige vielmehr Vorbereitung und damit Zeit“, heißt es in dem Schreiben.

Produktive und kreative Zeit mit neuen Formaten

Die letzten sieben Wochen seien eine ausgesprochen produktive und kreative Zeit gewesen, so Dekan und Präses. Mit großem Engagement wurden neue Formate entwickelt, „um trotz des Gebots „Abstand zu halten“ eine große Nähe zu den uns anvertrauten Menschen zu leben“. Andachten und Gottesdienste, die digital viele Menschen erreichten und so oft stattfinden wie noch nie, gehörten inzwischen als fester Bestandteil des gemeindlichen Lebens hinzu. Konfirmanden-Arbeit online, regelmäßige Telefonate mit alten und einsamen Gemeindegliedern, Begleitung Trauernder, das und mehr erreiche viele Menschen. „Ihr Engagement verdient unser aller Respekt und dafür sprechen wir Ihnen allen ein herzliches „Dankeschön“ aus.“

Sonntägliche Gottesdienste werden schmerzlichst vermisst

Schmid und Garnadt geben zu, dass die sonntäglichen Gottesdienste, die man über viele Jahrhunderte regelmäßig in den Kirchen gemeinsam feiern konnte und die für Christen und Christinnen nach wie vor ausgesprochen wertvoll seien, „schmerzlichst“ vermisst würden. Sie betonen jedoch, dass „für protestantische Gottesdienste nicht unbedingt Kirchengebäude notwendig“ seien. Darauf habe Martin Luther bereits in seiner Predigt zur Einweihung der Thorgauer Schlosskapelle am 05. Oktober 1544 verwiesen. Evangelische Gottesdienste seien „als Dialog zwischen Gott und der Gemeinde zu verstehen.“

Kirchen öffnen für stilles Gebet und kurze Andachten

Für Gemeinden, die sich dafür entschieden, noch keine Präsenzgottesdienste zu feiern, sei dies „kein Zeichen von Schwäche, sondern nach wie vor ein Zeichen der Verantwortung und der gelebten Nächstenliebe.“ Die Dekanatsleitung spricht die dringende Handlungsempfehlung aus, weiterhin die Verantwortung gegenüber den anvertrauten und meist der Risikogruppe angehörenden Menschen angesichts der anhaltenden Ausbreitung des Virus „sehr ernst zu nehmen.“ Wer dennoch beginnen wolle, könne dies etwa mit der Öffnung der Kirchen zu Gebet und Stille, mit kleinen Andachten, mit sehr stark konzentrierten, verkürzten Formaten tun, so die Vorschläge.

Strenge Hygieneauflagen und Schutzkonzept erforderlich

Die Auflagen beinhalten u.a. den Verzicht auf den Gemeindegesang sowie sehr strenge Hygieneregeln, mit Abstandsregeln, Mund- und Nasenschutz, Desinfektionsmaßnahmen und dem Nachvollziehen von möglichen Infektionsketten. Kirchenvorstände müssen dazu ein Schutzkonzept erarbeiten und beschließen, was durchaus auch bauliche Maßnahmen beinhalten könne. Zudem müssen die Vorstände Verantwortliche für die Einhaltung der Regeln benennen. „Kirchenvorstände müssten sich auch fragen, ob die theologischen Kriterien angesichts der staatlichen Auflagen überhaupt darstellbar seien“, geben Schmid und Präses zu bedenken.

Abschließend sagten Klaus Schmid und Patricia Garnadt zuversichtlich: „Ja, als Kirche befinden wir uns wie andere gesellschaftliche Kräfte in einer Krise. Doch gewiss nicht in einer Katastrophe. Miteinander und im Vertrauen auf den Herrn, der die Kirche schafft und erhält, dürfen wir verantwortlich handeln und den neuen Wegen, auf die der Herr uns in diesen Tagen stellt, vertrauen.“

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