Fair Trade Woche
Faire „Paradiesfeigen“ für Tafel und LichtKirche
(c) Dekanat /C.WeiseBjörn Vinx überreicht der Tafel faire Bananen28.09.2018 cw Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
(c) Dekanat / C.WeiseÜbergabe von Fairen Bananen an die Tafel und das DekanatDort verteilten die als Bananen verkleideten Radfahrer, zusammen mit Hans Homberg vom Fair-Trade Kreis, fair gehandelte Bananen und Infomaterial.
Hans Homberg überreichte auch eine Kiste Bananen an die Tafel. Die Bananen wurden am Mittag dann an die Tafelkunden ausgegeben. Auch die Kinder vom benachbarten Kindergarten St. Ferrutius erhielten von Ökumenepfarrerin Heike Beck fair gehandelte Bananen. Heike Beck erklärte den Kindern wie die Umwelt und Kleinbauern von dem fair gehandelten Obst profitierten.
Gerechte Löhne dank Fair Trade Bananen
Dekan Klaus Schmid vom Dekanat und die Leiterin des regionalen Diakonischen Werkes, Ulrike Gürlet machen deutlich, dass Christinnen und Christen aufgerufen seien, sich für Gerechtigkeit und Bewahrung von Gottes Schöpfung einzusetzen. In diesem Sinne unterstützen sie den Einsatz für gerechte Löhne und den weitgehenden Verzicht auf Pestizide beim Bananenanbau, was durch Fair Trade gegeben sei. Sie schafften damit auch eine Verbindung zum Thema Armut in Deutschland, das durch die Notwendigkeit der Tafeln sichtbar werde.
Paradiesfeigen an der LichtKirche
Pfarrerin Heike Beck stellte an der LichtKirche in Bad Schwalbach den Banana-Fair Day in den Mittelpunkt der Mittagsgedanken. „Die Banane ist eine Hoffnung für viele und eine Notwendigkeit für uns alle“, zitierte sie ehemaligen Bundeskanzler Konrad Adenauer. „Wir hatten die Banane und damit ein Stück Exotik aus den Tropen. Das „Bananen-Split“ war neben „Pfirsich-Melba“ und „Birne Helene“ das Dessert des Wirtschaftswunders.“
Der lateinische Name der Dessertbanane lautet übersetzt: Paradiesfeige. „Das klingt wie die Verheißung einer besseren Welt“, so Beck. Leider gelte das aber nicht für alle Bananen und deren Bauern. Auf Bananenplantagen müssen Arbeiter oft bis zu 15 Stunden arbeiten und erhalten ein Gehalt, das weit unter dem Mindestlohn liege.“ Am meisten verdienen immer noch die großen Handelsketten daran, die dann Bananen für Dumpingpreise an den Verbraucher verkaufen.“ Für andere Produkte wir Kaffee, Tee oder Kakao gilt das genauso.
Außerdem seien Bananen „Pestizid-Weltmeister". In der Bananenindustrie würden Pestizide großzügig und unkontrolliert eingesetzt.
„Bei fair gehandelten Bananen aber erhalten die Bauern einen garantierten Mindestpreis für ihre Ernte und damit eine Garantie, dass sie davon leben können. Auch wird streng darauf geachtet, dass sie nicht von Pestiziden umnebelt werden - fair gehandelte Bananen sind so gut wie gar nicht pestizidbelastet“, betonte Heike Beck.
Die Banane sei somit ein „Symbol für die Verheißung einer gerechten Welt“, in der es allen Menschen gut geht, vom Pflücker hin zum Verbraucher. „Wir können etwas tun für mehr Gerechtigkeit, wenn wir beim Einkaufen nicht immer nach dem Billigsten greifen, sondern z.B. öfter zur fairen Banane“, machte die Pfarrerin die Besucher Mut. Dann schmecke die paradiesische Frucht noch mal so gut: Weil sie nicht pestizidverseucht sei, „und weil wir wissen, dass am anderen Ende der Welt, in Peru, Dominikanische Republik, Ecuador und Kolumbien, die Pflücker von der Arbeit ihrer Hände gut leben können. Dann ist der Genuss der paradiesischen Frucht schon ein bisschen wie ein Vorgeschmack auf das Paradies.“
Hintergrund
Ziel der Aktion ist es, den Anteil der Fairtrade-Bananen im deutschen Markt zu erhöhen. „Denn bisher ist nur jede zehnte Banane fair gehandelt. Das bedeutet, dass in den meisten Fällen die Pflücker keinen gerechten Lohn erhalten“, erklärte Homberg. Auch was Pestizidbelastung anbelangt, schneiden fair gehandelte Bananen wesentlich besser ab: Im Test des Verbrauchermagazins Ökotest erhielten sie Bestnoten. Bei Fair Trade Bananen werden so gut wie keine Pestizide eingesetzt.
Die „Faire Woche“ ist die größte Aktionswoche zum Fairen Handel in Deutschland. Wo man fair gehandelte Produkte kaufen kann, erfährt man unter anderem unter www.fairtrade-deutschland.de
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