Dekanat Rheingau-Taunus

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Aktion "5000 Brote"

Die wichtigste Zutat ist Zeit

(c) DekanatRüdesheimer Konfis backen Brote zu Gunsten von HilfsprojektenRüdesheimer Konfis backen Brote zu Gunsten von Hilfsprojekten

„Auch wenn hier viele Maschinen herumstehen, wir machen hier noch vieles in Handarbeit“, erklärt Bäckermeister Hans-Dieter Berns den 15 Konfirmanden und Konfirmandinnen der Evangelischen Kirchengemeinde Rüdesheim, die ihre Konfirmandenstunde in der Backstube verbringen. Mit Haarnetzen und automatisch geputzten Schuhen stehen sie in der Backhalle um bemehlte Tische herum und lassen sich in die Kunst des Brotbackens einweihen.

(c)Rüdesheimer Konfis backen Brote zu Gunsten von HilfsprojektenRüdesheimer Konfis backen Brote zu Gunsten von Hilfsprojekten

„Auch wenn hier viele Maschinen herumstehen, wir machen hier noch vieles in Handarbeit“, erklärt Bäckermeister Hans-Dieter Berns den 15 Konfirmanden und Konfirmandinnen der Evangelischen Kirchengemeinde Rüdesheim, die ihre Konfirmandenstunde in der Backstube verbringen. Mit Haarnetzen und automatisch geputzten Schuhen stehen sie in der Backhalle um bemehlte Tische herum und lassen sich in die Kunst des Brotbackens einweihen. Sie nehmen an der Aktion „5000 Brote“ der Evangelischen Kirchen in Hessen und Nassau (EKHN) teil, und werden ihre knapp 60 Brote am Sonntag im Gottesdienst verkaufen. Der Erlös der verkauften Brote kommt drei Projekten aus Ghana, Albanien und El Salvador zu gute. Dort können Jugendliche ein Handwerk erlernen, erhalten psychologische Unterstützung und werden in Arbeitsverhältnisse vermittelt.

Mit viel Spaß beim Kneten dabei

Während der Teig für die „Rheingauer“ Brote noch ruht, erklärt Hans-Dieter Berns den Jugendlichen wie sie den Teig zu kneten haben. Die Jugendlichen sind mit Feuereifer bei der Sache. Robin fragt gleich nach, ob man hier auch ein Schülerpraktikum machen könne. Während der technische Leiter der Bäckerei, Blazej Rympo von Hand den Teig in 900 Gramm schwere Stücke aufteilt, kneten die Konfirmanden hochengagiert und mit fröhlichem Gelächter den Teig einen nach dem anderen zu runden Teiglingen. Dass es ihnen Spaß macht, sieht man auch an ihrer Kleidung. Überall klebt das Mehl an Hosen und Pullovern, Berührungsängste mit dem Handwerk gibt es keine.

Bibel und Brote

„Das Brot verliert beim Backen und im Gärprozess etwa 150 Gramm“, erklärt Dries den Jugendlichen. Pfarrerin Christina Roepke-Keidel, stellt dabei den Kontext zu biblischen Geschichten her. Ob die Konfis denn wüssten, welches Volk ihr Brot „ungesäuert“ mitnehmen musste, bevor es sich auf eine lange Reise aus dem Exil begab. „Die Israeliten“, weiß Roman und er weiß auch, dass die Juden noch heute am Pessach-Fest die ungesäuerten Brote zu Fladen backen. In Erinnerung an die Flucht aus Ägypten vor etwa 3.000 Jahren. Die Teiglinge werden nach und nach auf sechs große Backbleche verteilt. Jetzt muss der Teig wieder ruhen. Danach wird das Brot noch einmal bemehlt und es werden anlässlich der Aktion „5000 Brote“ Kreuze in das Brot geritzt. „Zeit ist die wichtigste Zutat beim Backen“, erklärt der Bäckermeister. Nur so könnten die Aromen zu voller Entfaltung kommen und der Gärprozess gut verlaufen. Das Brot der Konfirmanden backt etwa 35 Minuten und ist dann ganz hell. So vorgebacken wird es dann am Sonntag noch mal in den Ofen geschoben, damit es dann ganz frisch nach dem Gottesdienst verkauft werden kann. Für den Täufling, der am Sonntag getauft wird, gibt es sogar ein extra Brot. „Zur Taufe“ steht oben drauf.

Während der Wartezeiten erklärt Bäckermeister Berns den Jugendlichen den Unterschied zwischen Bäckern und Konditoren. „Wo der Bäcker aufhört, da fängt der Konditor an“, so Berns. Sechs Bäckerlehrlinge habe man derzeit. Insgesamt hat die Bäckerei gut 20 Lehrlinge, wenn man die im Verkauf mit einrechne. Wichtiger als Noten bei einer Bewerbung sei die Persönlichkeit, erklärt Hans-Dieter Berns. Man müsse Spaß an der Arbeit haben und engagiert sein. Noch einmal hilft Christopher dem Bäckermeister beim Umschichten der etwa 2,50 Meter langen Backbleche, dann können die Brote endlich in den 220 Grad heißen Ofen.

Mit Händen werkeln und Denkanstoß geben

Die stellvertretende Kirchenpräsidentin der EKHN, Ulrike Scherf, begrüßt die Aktion: „5000 Brote ist ein einprägsames Beispiel für eine gelungene Kooperation zwischen Kirche und Handwerk. Es ist großartig, wie viele Betriebe ihre Backstuben für die Aktion geöffnet haben. Sie zeigt, welch große Wirkung ein Handwerksberuf haben kann. Mit den eigenen Händen gemeinsam etwas herstellen und gleichzeitig dabei einen Denkanstoß geben, das gelingt nicht vielen Hilfsaktionen. Dafür danke ich allen.“ Dass dieses Konzept aufgeht, das sieht man in Rüdesheim sehr deutlich. Das Interesse der Jugendlichen an dem, was die Bäcker machen, ist groß.

Hintergrund

Die Idee für „5000 Brote-Konfis backen Brot für die Welt“ entstand vor vier Jahren in Kooperation der beiden evangelischen Kirchen und der Bäckerinnung in Hessen. Sie war so erfolgreich, dass sich seither alle Landeskirchen der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) daran beteiligen. Bei der letzten Aktion im Jahr 2014 haben deutschlandweit über 18.000 Konfis aus über 900 Gemeinden gemeinsam über 70.000 Brote gebacken und damit mehr als 300.000 Euro für Brot für die Welt erwirtschaftet. Mehr Informationen zur Aktion online: www.5000-brote.de

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