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Unionskirche Idstein

180 Kilo schwere Bilder hängen wieder an der Decke

(c) DekanatDas Bild "Christi Himmelfahrt" erreicht sein ZielDas Bild "Christi Himmelfahrt" erreicht sein Ziel

Nach etwas mehr als zwei Jahren sind die 46 Bilder der Unionskirche in Idstein (Europäische Reformationsstadt) wieder an die Decke und Obergadenwände angebracht worden. Als letztes Bild wurde das etwa 170 Kilogramm schwere Bild „Christi Himmelfahrt“ nach oben gezogen und an der Decke befestigt. Hier legte der fachbauleitende Restaurator Peter Weller-Plate selbst Hand an und stellte sicher, dass das aufwendig restaurierte Bild auch die letzte Reise unbeschadet an seinen angestammten Platz kam.

(c) DekanatDas Bild "Christi Himmelfahrt" erreicht sein ZielDas Bild wird gedreht und aufgehängt

Zuvor waren auch die anderen 45 Bilder per Lastkran nach oben gezogen worden.

Die Montage der Bilder war sowohl durch die Größe der Gemälde, die bis zu 3,00/3,50 m groß und bis zu 180 kg schwer waren, sehr erschwert. „Wir mussten extra einen neuen Lastaufzug installieren, da der ursprünglich vorgesehene das Gewicht nicht hätte ziehen können“, sagte Tilmann Holly vom Restaurierungsatelier Holly.  Zudem mussten die Deckengemälde senkrecht auf das Gerüst gezogen, dort in die Horizontale gebracht und dann über Kopf befestigt werden. „Das bekommt man nicht alle Tage zu sehen, auch wir nicht“, sagte Architekt Daniel Machholz. Der Vorgang sei für alle Beteiligten eine einmalige Herausforderung, da es, zumindest nördlich der Alpen, kein vergleichbares Projekt gäbe. Auch aus diesem Grunde wurde die Unionskirche im Laufe der Sanierung als Denkmal von nationaler Bedeutung anerkannt.

Die Unionskirche ist derzeit komplett ausgefüllt von einem Gerüst, das bis kurz unter die Decke reicht. Das Befestigungskonzept der Bilder musste komplett neu konzipiert werden, da die Bilder vorher mit Nägeln und Schrauben teilweise durch die Leinwand fixiert worden waren. „Der Zustand der Befestigung der Deckengemälde war in einem solch schlechten Zustand, dass aus Sicherheitsgründen schon ein Jahr vorher eine Demontage erwogen wurde“, erklärt Wolfgang Cremer von der Evangelischen Kirchengemeinde Idstein. Zunächst wurde mit der Montage der untersten Reihe der Wandgemälde begonnen, die auf ein Gerüst aus, in der Wand verschraubten Kanthölzern, gestellt und fixiert wurden. Jedes dieser Kanthölzer musste von den Tischlern individuell gefertigt werden, erklärt Elena Mittelfarwick vom Landesamt für Denkmalpflege Hessen. Die Gemälde in den Schrägen und an der Decke werden über Edelstahlseile und –ketten so an der Deckenbalkenlage befestigt, dass später auch eine Bearbeitung von unten möglich ist.  Erst abschließend kann die Dämmung und die Schalung auf der Holzbalkendecke eingebaut werden, die zu Revisionszwecken Öffnungsluken erhält.

Hintergrund: Die Unionskirche in Idstein wird seit über vier Jahren aufwendig saniert. Dazu gehört auch, dass die einzigartigen Decken- und Wandgemälde im Februar 2014 abgehängt werden mussten, um vom Restauratorenteam Holly in drei Werkstätten parallel restauriert zu werden. Da ein Teil der Bilder zu groß waren (manche Bilder haben Maße von über 350 cm x 300 cm), um aus der Kirche getragen zu werden, und um die Arbeiten vor Ort begleiten zu können, wurde in der Kirche eine Restauratorenwerkstatt eingerichtet. Auch ein nicht ganz alltäglicher Vorgang. Die Kirchengemeinde hatte ferner, um die hohen Kosten der Bildrenovierungen zu finanzieren, insgesamt 200 Bildpatenschaften ausgeschrieben. Spender konnten z.T. für Teile von Gemälden Patenschaften übernehmen. Für alle Bilder hatten sich Paten gefunden.

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