Familienzentrum FRITZ nimmt Arbeit auf
FRITZ wird Anlaufstelle für Niedernhausener Familien
(c) Dekanat / C. Weise
14.04.2025
cw
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„Grundsätzlich ist Familie hier im weitesten Sinne zu verstehen und bezieht alle Generationen und alle Menschen des sozialen Umfelds ein“, erklärt Leiterin Carola Hehner. Auch wenn die offizielle Eröffnung erst Ende des Monats ist, hat das „Soft-Opening“ der Ein-richtung, wie die Vorsitzende Patricia Garnadt erklärt, schon begonnen. Carola Hehner hat am 1. April ihre Arbeit im Zentrum aufgenommen. In den frisch renovierten Räumen finden sich bereits eine kleine Spielecke mit Mini-Bällebad für Kinder, Bücher, Sitzgelegenheiten und auch Tische und Stühle. In einem weiteren Raum können individuelle Beratungsgespräche stattfinden erklärt Hehner.
Die Kirchengemeinde Niedernhausen hat zwar eine finanzielle Zusage von der Kommune, die das Projekt auch ideell unterstützt und einen Förderantrage ans das Land Hessen gestellt, „aber Gelder sind bislang noch keine geflossen“, berichtet Garnadt. Dennoch hat sich die Kirchengemeinde entschlossen „ins volle (finanzielle) Risiko zu gehen“ und mit dem Herzensprojekt, von dem man schon seit Jahren träumt, zu starten.
Leiterin Carola Hehner bringt über 25 Jahre Erfahrungen in psychosozialer Beratung mit und ist eine echte Netzwerkerin. Bereits im Vorfeld hat sie schon viele Gespräche geführt, etwa mit Vereinen, Initiativen, Fachabteilungen wie dem Gesundheitsamt und anderen kommunalen und freien Trägern. Ihr Ziel: Möglichst viele Akteure und Akteurinnen in das FRITZ zu bringen und Menschen und Bedarfe zu vernetzen. Bereits jetzt gibt es individuelle Beratungsangebote etwa für Menschen die eine Patientenverfügung machen wollen. Die Alzheimer-Gesellschaft wird die Räumlichkeiten nutzen, eventuell auch eine „Long-Covid Selbsthilfegruppe“.
FRITZ Repair-Café, Waffel-Oase und Eltern-Kind Gruppen
Weitere Angebote werden die sehr erfolgreiche „Waffel-Oase“ sein, die mittwochs von 15 Uhr bis 17 Uhr stattfinden wird. Auch mehrere Eltern-Kind-Gruppen sollen in den nächsten Wochen starten. Patricia Garnadt berichtet von der Idee eines Sprachcafés des Fluchtpunkt Niedernhausen. Auch das „FRITZ Repair Café“ steht in den Startlöchern. „Ich stelle mir zudem Spieleabend, geselliges Tanzen und das Familienzentrum als Kontaktfläche für Seniorinnen vor“, so die Leiterin. Erklärtes Ziel sei es „ein breites Zielpublikum anzusprechen.“
Am kommenden Donnerstag bietet Hehner zunächst ein niederschwelliges offenes Beratungscafé von 14 Uhr bis 17 Uhr an. An den hellen Tischen können Menschen dann unverbindlich Beratung zu unterschiedlichsten Themen erhalten oder auch einfach nur einen Kaffee trinken. „Wenn es konkreter wird, und Beratung langfristiger notwendig ist, dann wollen wir die Menschen mit Expertinnen und Einrichtungen zusammenbringen“, so die Diplomsozialpädagogin.
Schon jetzt stößt das FRITZ Familienzentrum auf große Resonanz. Sowohl von den Fachabteilungen der Kommune, als auch von Menschen, die ihre Qualifikationen ehrenamtlich einbringen möchten und fragen: „Wie kann ich mitmachen?“
Die bereits vorhandenen Angebote für Kinder und Familien der Kirchengemeinde bleiben hingegen als solche in der Kirchengemeinde bestehen. „Das Zentrum, das die Räume der Kirchengemeinde nutzen kann, ist offen für alle Menschen in Niedernhausen unabhängig von der Glaubenszugehörigkeit.“ Der Name FRITZ leitet sich von dem Namensgeber der Adresse, der Fritz-Gontermann-Straße, ab. „Auch die „Pfarrkatze“ heißt Fritz“, sagt Garnadt schmunzelnd.
Die Bildung eines Netzwerkes zwischen der Kommune, der Evangelischen und Katholischen Gemeinde, Senioreneinrichtungen, Vereinen, Veranstaltern usw. ist die Hauptaufgabe des Familienzentrums, so Hehner. Dadurch sollen sich auch die Wege für die Menschen in Niedernhausen verkürzen sowie mehr Übersichtlichkeit und Orientierung im Sozialraum in Niedernhausen entstehen.
„Für mich ist das die Zukunft von Kirche“, betont die Vorsitzende Patricia Garnadt. „Wir bieten etwas aus einer dienenden Haltung für die Menschen an. Wir müssen uns öffnen, nach außen, für die Menschen im Sozialraum.“
Der Bedarf an einem solchen Zentrum ist da, nicht nur, weil man durch ein neues Baugebiet mit dem Zuzug von 800 Menschen in den kommenden Jahren rechnen muss.
Carola Hehner, die Ihre Qualifikation mit Ausbildungen zur systemischen Beratung und Familientherapeutin, Heilpraktikerin für Psychotherapie, Hospizbegleiterin und zur Verfahrenspflegerin ergänzt hat, wird vor der offiziellen Eröffnung in einem Gottesdienst um 10:15 Uhr in ihren Dienst eingeführt.
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