Notfallseelsorge Rheingau-Taunus
Seit 20 Jahren "Erste Hilfe für die Seele"
(c) DekanatDas Team der Notfallseelsorge Rheingau-Taunus27.06.2024 cw Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
© Dekanat Rheingau-Taunus / Christian Weise / fundus.ekhn.deJacken der NotfallseelsorgeMan wisse nie, wo einen ein Einsatz hinführe und was vor Ort von einem erwartet werde, berichten Hugo Wohnig und Martin Haß im Jubiläumsgottesdienst in Heidenrod und packen symbolisch den Notfallrucksack. Sicher sei aber, dass man Menschen in Ausnahmesituationen begleiten werde. Vielleicht weil ihre Angehörige einen schweren Unfall hatten oder überraschend aus dem Leben gerissen worden sind. „Ein Kuscheltier ist immer gut, wenn man Kinder zu betreuen hat“, erläutert Haß. Denn zu diesem könnten Kinder viel schneller Vertrauen aufbauen als zu einer fremden Person. Auf jeden Fall sei jeder Einsatz eine Herausforderung für die ehrenamtlichen Einsatzkräfte. 22 Menschen engagieren sich derzeit für die Notfallseelsorge.
Deshalb sei Ruhe und Geduld für genaues Hinsehen und Hinhören" wichtig“, betont Pfarrer Andreas Mann, Beauftragter Pfarrer der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) für Notfallseelsorge. Mann hat schon vor 20 Jahren die ersten Notfallseelsorger für den Rheingau-Taunus-Kreis ausgebildet, wie Silvia Koss verdeutlicht. Sie ist aktuell die erste Vorsitzende des Vereins Notfallseelsorge Rheingau-Taunus.
Gegründet wurde die Notfallseelsorge im Rheingau-Taunus-Kreis am 29. Mai 2004 durch die beiden Evangelischen Dekanate Idstein und Bad Schwalbach. Unter Pfarrer Andreas Pohl sei das erste Team geformt worden.
Mittlerweile ist die Notfallseelsorge Rheingau-Taunus ein eingetragener Verein. "Die Einsatzzahlen und damit die Akzeptanz sind stetig gestiegen und auch die Bereitschaft vieler Ehrenamtlichen, sich für Menschen in akuten seelischen Notfällen einzusetzen ist nach 20 Jahren weiterhin ungebrochen", berichtet die erste Vorsitzende Silvia Koss.
Nach Möglichkeit soll noch in diesem Jahr wieder ein neuer Kurs stattfinden, um weitere Helfer ausbilden zu können. Zu den Voraussetzungen gehören neben Führerschein und Fahrzeug auch Kommunikationsfähigkeit, Empathie und eine gewisse Lebenserfahrung. Daher beträgt das Mindestalter für die Ausbildung 25 Jahre. Im Rheingau-Taunus ist die Notfallseelsorge sogar in die Gefahrenabwehr eingebunden, was nicht in allen Landkreisen der Fall sei. Daher werden Aktive des Vereins auch bei Großübungen Anfang Juli im Einsatz sein.
An 365 Tagen im Jahr ist die Notfallseelsorge Rheingau-Taunus rund um die Uhr einsatzbereit. Über 20 Notfallseelsorgerinnnen und Notfallseelsorger leisten im gesamten Rheingau-Taunus-Kreis Erste Hilfe für die Seele. Über 80 Mal im Jahr begleiteten sie Menschen in Krisensituationen und bei Unglücksfällen. Notfallseelsorge leistet „Erste Hilfe für die Seele“ in Notfällen und Krisensituationen (z.B. schweren Unfällen, Bränden etc.) nach Anforderung durch die Rettungsdienste, Feuerwehr oder Polizei.
„Notfallseelsorge versteht sich als die behutsame, individuelle Begleitung von Menschen in Ausnahmesituationen. Darunter fällt auch die Betreuung von Angehörigen, Augenzeuginnen und -zeugen, beteiligten Helferinnen und Helfern, sowie den Mitarbeitern von Rettungsorganisationen in und nach einem Krisenfall“, beschreibt Koss die Zielsetzung der Notfallseelsorge.
Die Notfallseelsorger werden durch ihre Kirchenleitung zu ihrem Dienst beauftragt und sind zur Verschwiegenheit verpflichtet. Die Notfallseelsorge ist für jeden da, der sich in einer seelischen Ausnahmesituation befindet, unabhängig von Religion und Kultur. https://nfs-rheingau-taunus.de/
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