Ökumenischer Kirchentag dezentral
ÖKT-Highlights aus der Region
(c) DekanatKleiner ÖKT in Geisenheim18.05.2021 cw Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
(c) DekanatKirche, Synagoge, Moschee in IdsteinAuf diese Weise fanden die Themen, die im Internet digital in prominent besetzten Podien im Großen verhandelt wurden, ihren Widerhall bei mit echten Begegnungen in den Kirchengemeinden vor Ort.
Bei einer Andacht in Idstein „Kirche, Synagoge, Moschee“, entstand neben dem gesprochenen Wort ein „musikalischer Trialog“ zwischen dem evangelischen Kirchenmusiker Thomas Wächter, der jüdisch-israelischen Klarinettistin Irith Gabriely und dem türkisch-alevitischen Musiker Abuseyf Kinik. Musik und Gebete standen für ein friedliches Miteinander von Christen, Juden und Muslimen, was vor dem Hintergrund der aktuellen Eskalation im Heiligen Land eine besondere Brisanz hatte. Die Andacht hatte Astrid Hamm, Dekanatsbeauftragte für den ÖKT, initiiert und gemeinsam mit den Musikern und ökumenischem Team vorbereitet. "Diese ungewöhnliche Andacht zu erleben, war beeindruckend und wunderschön", fand Wolfgang Breiter-Wähner aus Idstein, einer der knapp 60 Gottesdienstbesucher.
Sensible Eucharistiefeier entlastet Gewissen
Auch bei der „Sensiblen Eucharistiefeier“ in St. Michael am Samstagabend in Heidenrod-Kemel wurde ein aktuelles Thema des Ökumenischen Kirchentages aufgegriffen. In der Eucharistiefeier wurde sichtbar, was im Moment an gegenseitiger Teilnahme an Abendmahl bzw. Eucharistie möglich ist.
In einer Dialogpredigt entfalteten die evangelische Ökumenepfarrerin Heike Beck und die katholische Gemeindereferentin Monika Dirksmeier die verschiedenen konfessionellen Zugänge zur katholischen und evangelischen Mahlfeier.
Das Gewissen entscheidet – dazu ermutigt die Schrift „Gemeinsam am Tisch des Herrn“, prominent vertreten von Bischof Georg Bätzing, dem Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz. In diesem Sinne entschied sich Pfarrerin Beck, die Hostie nicht vom zelebrierenden Priester Thomas Santosh zu nehmen. „Ich möchte sein Gewissen nicht belasten“, erklärt sie, da sie nicht an die Wandlung von Brot und Wein in Fleisch und Blut Christi glauben könne. Anders entschied Gemeindepädagogin Astrid Hamm: "Dass ich mich als Protestantin zum ersten Mal nicht verstecken musste, sondern offiziell eingeladen war, nach meiner Gewissensentscheidung an einer Eucharistiefeier teilnehmen zu dürfen, hat mich sehr erleichtert und berührt".
Auch bei anderen Veranstaltungen in der Region leuchteten die bunten Schals des ÖKT mit dem Motto „Schaut hin“ – so beim „Kleinen ÖKT“ in Geisenheim, dem Kirchenbank-Projekt in Niedernhausen / Oberjosbach, der Entdecker-Tour in Bleidenstadt, der Josefs-Wanderung oder dem dem Taizé-Abend in Taunusstein-Wehen.
„Ich bin dankbar, dass Kirche vor Ort endlich wieder Veranstaltungen mit echter Begegnung ermöglicht hat,“ war breiter Tenor bei den Begegnungen während der regionalen ÖKT-Tage.
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