Pfarrer Simba Burdorf in Wöllstadt ordiniert
Mit viel Temperament in den Pfarrberuf gestartet
PfannemüllerPfarrer Norbert Braun, Dekan Volkhard Guth, Ilse Etzel, Nils Schütz, Simba Burgdorf, Propst Matthias Schmidt, Pfarrerin Rita Mick-Solle, Pfarrer Hans Hamrich, Klaus Schäfer und Christian Weise10.12.2018 cpf Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
Er kann sich keinen besseren vorstellen. Er möchte die frohe Botschaft verkünden – auch den Kirchenfernen. Dabei legt er besonderen Wert auf lebendige Gottesdienste: „Aus unseren Gottesdiensten sollen Menschen fröhlicher rauskommen, als sie reingegangen sind,“ findet der Theologe. Das ihm das gelingen kann, hat der junge Theologe bereits unter Beweis gestellt. Etwa als Gewinner eines Predigt Slam Wettbewerbs. Oder im Spezialvikariat, als er bei der Landesgartenschau in Schwalbach die Lichtkirche betreute.
Geboren wurde Jonathan Simbarashe Burgdorf in Harare, der Hauptstadt von Simbabwe. Dort arbeiteten seine Eltern als Lehrer in einem Hilfsprojekt. In der Sprache der Shona, einem Volk im südlichen Afrika, bedeute „Simbarashe“ so viel wie „Gottes Kraft.“ Von vielen wird er "Simba" genannt. „Mit dem König der Löwen habe ich allerdings nichts zu tun,“ lacht Burgdorf. Nachdem die Eltern aus Afrika zurückkamen, zog die Familie nach Braunschweig. Seine Eltern seien sozial und politisch sehr engagiert gewesen, hatten aber mit Glauben und Kirche wenig Berührungspunkte, berichtet der 28-Jährige. Sein Vater verstarb, als Simba sechs Jahre alt war. „In dieser Zeit spürte ich sehr deutlich, dass Gott für mich da ist.“ Diese Erfahrung war für ihn tragend. Mit 14 Jahren bekam er Kontakt zu einer Freikirche. Dort gefiel ihm vor allem die moderne Form der Gottesdienste und die Musik. Während seines Theologiestudiums in Marburg arbeitete Burgdorf als Redakteur beim Evangeliums-Rundfunk in Wetzlar. Beim Jugendkanal Cross Channel hatte er eine eigene Sendung zu biblischen Themen. Theologisch fühlt er sich mittlerweile in der Landeskirche besser aufgehoben. „Man muss nichts tun, um von Gott angenommen zu werden,“ ist er überzeugt. Auch traditionelle Gottesdienstformen seien für viele Mitglieder wichtig. „Sie sind gewissermaßen das Markenzeichen der Kirche.“
Bevor er seine Pfarrstelle in Wöllstadt antrat, war Simba Burgdorf war ein halbes Jahr Vertretungspfarrer in Rendel, wo er mit seiner Frau, Pfarrerin Nadia Burgdorf und seiner Tochter Leontien auch weiterhin im Pfarrhaus wohnen wird. Am Samstag wurde er von Propst Matthias Schmidt zum Pfarrer der Evangelische Kirche in Hessen und Nassau ordiniert. „Sie bekommen einen wirklich engagierten jungen Pfarrer, der anschauliche Predigten hält,“ sicherte Schmidt der Gemeinde zu. In seiner Predigt über Jesaja 35 stimmte Burgdorf seine Gemeinde darauf ein, dass Neues nur dort entstehen könne, wo Altes wegfallen dürfe. In der Bibel sei oft von Wüstenzeiten die Rede. „Gerade in diesen Zeiten kann etwas Neues aufblühen,“ so Burgdorf.
Durch die Ordination ist Pfarrer Burgdorf nun ganz offiziell zum Dienst in der Kirche berufen, er darf taufen, das Abendmahl spenden, konfirmieren, trauen und beerdigen. Die Einführung des neuen Pfarrers lockte zahlreiche Menschen in den festlichen Gottesdienst und den anschließenden Empfang im Gemeindehaus. „Die Wetterau ist ein gesegnetes Land“ sagte Dekan Volkhard Guth zur Begrüßung des jungen Pfarrers und überreichte ein Buch über den Lutherweg, der auch durch Nieder-Wöllstadt führt.
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