Dekanat Rheingau-Taunus

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„Gemeinsam am Tisch des Herrn“

Einen Schritt näher auf eine gemeinsamen Mahlfeier katholischer und evangelischer Christen zu

© Eva Reiß / fundus.ekhn.deDie Sonne scheint auf den Holztisch im Freien, dahinter hohe Tannen, leichtes Gegenlicht.Nahaufnahme: Holztisch mit Kerze, Kelch, Brot und Wein

Der gemeinsame Glaube an den einen Herrn Jesus Christus eint Katholiken und Protestanten. Im Namen Jesu, der alle Christen zur Einheit aufruft, engagieren sie sich gemeinsam für Themen der christlichen Weltverantwortung: Für soziale Gerechtigkeit, für die Bewahrung der Schöpfung, für Flüchtlinge und vieles mehr.

von Heike Beck

Auch feiern sie seit Jahrzehnten miteinander ökumenische Gottesdienste – jedoch ohne Mahlfeier. Denn eine Teilnahme eines Protestanten an der Eucharistie oder eines Katholiken am Abendmahl war bislang wegen theologischer Differenzen offiziell nicht erlaubt.

Viele Gläubige setzen sich darüber trotzdem hinweg, wenn etwa der Ehepartner der anderen Konfession angehört. Bislang geschah das aber eher heimlich, in einer Art Grauzone.

Jetzt ist ein wichtiger Schritt aus der Grauzone heraus in Richtung sichtbarer Kircheneinheit gegangen, die auch die sakramentale Mahlfeier mit einschließt. Im September 2019 erschien das ökumenische Votum „Gemeinsam am Tisch des Herrn“. Erarbeitet hat es der Ökumenische Arbeitskreis evangelischer und katholischer Theologen (ÖAK). Erstmals wird in der Schrift theologisch nachgewiesen, dass sich auf biblischer Grundlage nicht die eine Form der „richtigen“ Mahlfeier begründen lässt. Die Schlussfolgerungen aus der theologischen Auseinandersetzung mit dem Thema machen erstmals möglich, was bislang undenkbar schien: Der ÖAK spricht sich für eine wechselseitige Einladung der Kirchen zur Feier des Abendmahls bzw. der Eucharistie aus. Das ist ein bedeutender Schritt in der Ökumene, wenn auch noch nicht der letzte, der zu gehen sein wird. Wie zu erwarten, ist das Votum auf katholischer Seite nicht unumstritten. Aber es wird unterstützt von keinem Geringeren als dem Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, dem Limburger Bischof Georg Bätzing.

Jetzt ist es ganz wichtig, dass evangelische und katholische Gemeinden sich mutig auf den Weg machen - mit dem Ziel, die Differenzen der Mahlfeier ganz zu überwinden und eines Tages volle Kirchengemeinschaft zu haben. Es braucht nicht nur die theologische Klärung auf Leitungsebene der beiden Kirchen, sondern auch den Austausch der Gläubigen vor Ort. Dr. Jörg Bickelhaupt vom Zentrum Ökumene der EKHN und EKKW wird  - sobald Präsenztreffen wieder möglich und verantwortbar sind - die Inhalte des ökumenischen Votums und die Möglichkeiten der gegenseitigen Teilnahme an der sakramentalen Mahlfeier, die sich daraus ergeben, erläutern.

Er will aufzeigen, was das für die Einzelnen und die Gemeinden bedeutet und welche konkreten Schritte unternehmen können. Auch im Hinblick auf den 3. Ökumenischen Kirchentag in Frankfurt könnte das Thema eine besondere Brisanz enthalten.

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