Dekanat Rheingau-Taunus

Angebote und Themen

Herzlich Willkommen! Entdecken Sie, welche Angebote des Dekanates Rheingau-Taunus zu Ihnen passen. Über das Kontaktformular sind wir offen für Ihre Anregungen.

AngeboteÜbersicht
Menümobile menu

20 Schwangere Fledermausweibchen

Zweitgrößte Kinderstube Hessens wohnt im Turm der Liebfrauenkirche

© NABU/Eckhard GrimmbergerGraues LangohrGraues Langohr

Die zweitgrößte Kinderstube Hessens befindet sich derzeit im Dach des Chorraumes der Oberauroffer Liebfrauenkirche. Es handelt sich um sage und schreibe 20 Fledermausweibchen „mit dickem Bauch“, genauer gesagt um Graue Langohren (Plecotus austriacus), die die Liebfrauenkirche als Quartier zur Aufzucht ihrer Jungtiere auserkoren haben.

(c) Dekanat / K. Schmitt/NABUFlugtunnel im Chorraumdach der LiebfrauenkircheFlugtunnel im Chorraumdach der Liebfrauenkirche

Bereits im Jahr 2021 suchten sich die deutschlandweit vom Aussterben bedrohten und in Hessen stark gefährdeten Grauen Langohren die Kirche als Schutzraum. Katharina Schritt vom NABU war kürzlich vor Ort und hat sie alle gezählt. „Die Fledermäuse fliegen durch die Schalllamellen des Turms ein und dann einmal quer durch das Dach über dem Kirchenschiff und bringen ihre Jungen über dem Chorraum zu Welt“, berichtet Pfarrerin Manuela König.

Das Besondere: Derzeit wird die Liebfrauenkirche umfangreich renoviert. Schon zu Beginn der Maßnahmen an der Kirche habe man alles unternommen, damit die Langohren sich trotz der Renovierung bei uns wohlfühlen. So wurde z.B. ein Flugtunnel eingebaut. „Trotzdem hatten wir Sorge, dass sie vielleicht wegen des Lärms und der Unruhe in diesem Sommer nicht wiederkommen. Umso mehr haben wir uns gefreut, dass sie sich nicht davon haben abhalten lassen, bei uns ihre Jungen wieder aufzuziehen“, so König weiter.

Um sie nicht zu stören, wurden jetzt die Arbeiten am Dach eingestellt. Die Dachdecker von Firma Schmitte aus Schmallenberg sind abgereist und werden voraussichtlich im August ihre Arbeit am Dach der Liebfrauenkirche wieder aufnehmen.

„Bei den Langohren ist der Name Programm, ihre Ohren sind so lang wie ihr Körper. Mit diesen riesigen Ohren sind sie zwar nicht sonderlich aerodynamisch, können dafür aber umso besser auf Insekten lauschen, die sie nachts im Rüttelflug gerne von Bäumen und Büschen absammeln“, erklärt Katharina Schmitt vom NABU.

Beim „Fund“ in Oberauroff handele es sich um eines der größten bekannten Vorkommen in Hessen. Derzeit bemüht sich die Kirchengemeinde um die Plakette „Fledermausfreundliches Haus“, die der NABU an „Fledermaus-Herbergseltern“ verleiht.

 

 

Diese Seite:Download PDFDrucken

to top