Inklusiver Gottesdienst auf Kirchentag
Vertrauen ist was für Engel
(c) Dekanat / C. WeiseDer blinde Bartimäus23.06.2019 cw Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
(c) Dekanat / C. WeiseDie Band tongestaltenInklusiv bedeutet, dass jede und jeder dem Gottesdienst, seinem Inhalt und den Aussagen gut folgen kann. Und so ist auch das Publikum in der gut gefüllten Martin-Kirche im Westteil der Innenstadt so verschieden, wie es nur sein kann: Junge und alte Menschen, Gruppen - unter anderem aus dem Dekanat Rheingau-Taunus – Menschen mit Behinderungen, Studierte, Jugendliche, Nachbarn, viele sind gekommen, um mitzufeiern.
„Die Sache mit dem Vertrauen ist schwierig“
Viel Musik, viel Bewegung, Videoclips und klare Worte prägen diesen lebendigen Gottesdienst, den Seelsorger und Gemeindepädagoge Ralf Weinert, zusammen mit den Jugendlichen erstellt hat.
„Dies Sache mit dem Vertrauen ist schwierig“, machen die Jugendlichen deutlich. Soll man auf sein Herz hören oder auf den Verstand? Am Beispiel des Jüngers Petrus, der versucht, wie Jesus über das Wasser zu laufen und nach ein paar Schritten versinkt, wird deutlich, wie schwierig es ist, das Richtige zu tun und gegen alle Widerstände und besserer Vernunft zu vertrauen.
Kontrolle ist gut. Vertrauen ist besser.
In drei Anspielen machen ein Teufel und ein Engel, die den Protagonisten Tipps ins Ohr flüstern, den Kampf zwischen Misstrauen und dem Wunsch lieber alles zu kontrollieren und dem Vertrauen anschaulich.
„Kontrolle kann zerstören. Vertrauen nämlich“, setzt der Engel dem Teufel entgegen. Richtig wütend wird der Engel, als der Teufel in einer Szene einem Vater rät, heimlich nachzuschauen, ob sein Sohn tatsächlich die Hausaufgaben gemacht habe. Das sei eine wirklich „teuflische Idee“. „Vertrauen ist nur was für Engel“, zischt der Teufel wütend zurück.
Am Ende wandeln de Vincenzleut‘ die Redewendung einfach um: „Kontrolle ist gut, Vertrauen ist besser“, finden sie.
Älteste Kirchentagsbesucherin aus der Region kommt aus dem Rheingau
Und dann gehen die Vincenzleut‘ zu den Gottesdienstbesuchern in die Reihen, fragen sie, wie das mit dem Vertrauen und der Kontrolle ist, welche Erfahrungen sie gemacht haben. Unter anderem spricht jüngste Mitglied der Vincenzleut‘ mit einer der ältesten Kirchentagsbesucherinnen, die schon über 80 Jahre alt ist und im Rheingau wohnt über Erfahrungen mit Vertrauen und Kontrolle.
In einem letzten Anspiel zeigen die Vincenzleut‘ wie sie sein wollen: Nämlich wie der blinde Bartimäus, der Jesus auf der Straße saß und als er Jesus kommen hörte, sein Chance witterte. Er rief fortan laut um Hilfe und ließ sich von nichts und niemanden von seinem Vertrauen abbringen und wurde dann geheilt. „Vertrauen kann heilen“, heißt das Fazit. „So ein Vertrauen in Gott wollen wir haben“, fasst Weinert zusammen. „Auch dann, wenn ihr schwere Zeiten erlebt.“
Wie sich dieses Vertrauen anfühlen kann, das erleben die Besucher des Gottesdienstes am eigenen Leibe. Viel Musik, Gebete und Lieder mit Bewegung und am Ende steht die ganze Kirche, tanzt und klatscht zum aktuellen Kirchentagshit und will die Band tongestalten einfach nicht von der Bühne lassen. Das ist Kirchentag pur.
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