Dekanat Rheingau-Taunus

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Verdienstkreuz für früheren Präses

„Unermüdlicher Einsatz gegen das Vergessen, Verdrängen und Verfälschen“

Felix Kästner / EKHNDr. Ulrich OelschlägerDr. Ulrich Oelschläger erfährt das Wahlergebnis

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat das Bundesverdienstkreuz an Dr. Ulrich Oelschläger, den ehemaligen Präses der EKHN, verliehen. Damit wurde sein langjähriges, engagiertes Wirken im kirchlichen und kulturellen Bereich gewürdigt.

EKHNClemens Hoch (Bild links), Minister für Wissenschaft und Gesundheit in Rheinland-Pfalz, überreicht dem früheren Präses Dr. Ulrich Oelschläger im Rahmen einer Feierstunde das Bundesverdienstkreuz am Bande.Clemens Hoch (Bild links), Minister für Wissenschaft und Gesundheit in Rheinland-Pfalz, überreicht dem früheren Präses Dr. Ulrich Oelschläger im Rahmen einer Feierstunde das Bundesverdienstkreuz am Bande.

Für sein langjähriges engagiertes Wirken im kirchlichen und kulturellen Bereich, insbesondere für sein Eintreten für eine friedvolle und tolerante Gesellschaft, hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier auf Vorschlag von Ministerpräsidentin Malu Dreyer den in Worms lebenden Ulrich Oelschläger mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. Clemens Hoch, Minister für Wissenschaft und Gesundheit, überreichte dem pensionierten Gymnasiallehrer im Rahmen einer Feierstunde die Auszeichnung.

Großes Engagement in christlich-jüdischen Themen 

„Ulrich Oelschläger hat sich in herausragendem Maße ehrenamtlich in der evangelischen Kirche, aber auch gesellschafts- und kommunalpolitisch engagiert. Als Vorsitzender des Evangelischen Arbeitskreises Worms und als Mitglied des städtischen Kulturausschusses prägte er das Stadtgeschehen vor Ort aktiv und nachhaltig. Als Christ lag Ulrich Oelschläger nie nur der eigene Glaube, die eigene Kirche am Herzen. Die jüdisch-christliche Zusammenarbeit zeigte sich neben seinem kulturellen ehrenamtlichen Engagement auch deutlich im kirchlichen Engagement, das ihn sein gesamtes Leben schon begleitet“, sagte der für Kirchen und Religionsgemeinschaften zuständige Minister, Clemens Hoch, anlässlich der Ordensverleihung, die er heute in Vertretung von Ministerpräsidentin Malu Dreyer vornahm.

Begleitendes Judaistik-Studium und Theologie-Promotion 

In seiner Laudatio skizzierte der Minister den Werdegang von Dr. Ulrich Oelschläger. Oelschläger wurde am 8. September 1946 in Oberhausen geboren. Er studierte an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz Evangelische Theologie, Germanistik, Deutsche Volkskunde und Philosophie. Von 1973 bis 2010 war er Lehrer am Albert-Einstein-Gymnasium in Frankenthal, wo er die Fächer Deutsch, Evangelische Religion und Philosophie unterrichtete. Von 1981 bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2010 war Oelschläger darüber hinaus Regionaler Fachberater für Evangelische Religion, Schulbuchgutachter und Lehrplangutachter. Berufsbegleitend studierte er Judaistik und wurde 2004 zum Dr. theol. promoviert.

Jahrzehntelang in evangelischer Kirche aktiv 

Ulrich Oelschläger engagiert sich seit vielen Jahrzehnten ehrenamtlich als Schöffe, in der Kommunalpolitik, für seine Kirchengemeinde, in der Dekanatssynode und in der Kirchensynode der EKHN, deren Präses er von 2010 bis Mai 2022 war. Seine tiefe Verbundenheit mit seiner rheinhessischen Heimat, insbesondere mit der alten Reichsstadt Worms und ihrer reichen jüdisch-christlichen Tradition, stieß ihn auf das Thema, das ihn nunmehr seit Jahrzehnten beschäftigt: das gelebte Verhältnis von Christen und Juden und die Lehren daraus. Sein hohes Verantwortungsgefühl für dieses Thema veranlasste Oelschläger, sein gesellschaftliches Anliegen, die anhaltende und ausdauernde Auseinandersetzung mit dem christlich - jüdischen Verhältnis in Deutschland, wissenschaftlich fundiert zu untermauern. In diesem Feld publiziert er regelmäßig und wirkt mit Rezensionen und Lexikonartikeln auch als Multiplikator. Die historischen Wurzeln und Ausformungen von Antisemitismus und Antijudaismus sind dem Wormser bewusst. Er setzt sich aktiv und differenziert mit seiner Aktualität auseinander, wendet sich beständig gegen Vergessen, Verdrängen und Verfälschen und tritt für den christlich-jüdischen Dialog ein. Ulrich Oelschläger sorgt mit seinem steten Eintreten für die Grundwerte von Christentum und Menschlichkeit für eine würdige Form kirchlicher und gesellschaftlicher Erinnerungskultur.

Einsatz für Weltkulturerbe "SchUM-Städte"

Kultur leben, dieses Motto hat Ulrich Oelschläger in zahlreichen Ämtern verfolgt und sein Wissen und Engagement zur Verfügung gestellt: als stellvertretender Vorsitzender des Vereins der Nibelungenfreunde, im Altertumsverein, im Dombauverein, im Kunstverein, als Lutherbeauftragter der Stadt Worms, als Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat der Hessischen Kirchengeschichtlichen Vereinigung, als Mitglied in der Historischen Kommission des Landes Hessen und als Mitglied im SchUM-Verein. So konnte er auch die erfolgreiche Antragstellung zur Aufnahme der SchUM -Städte ins Weltkulturerbe der UNESCO begleiten.

 

Verantwortung übernehmen und junge Menschen fördern

„Verantwortung übernehmen – das prägte nicht nur die berufliche Laufbahn von Ulrich Oelschläger, sondern in herausragendem Maße auch seinen unermüdlichen ehrenamtlichen Einsatz – in der evangelischen Kirche, aber auch gesellschafts- und kommunalpolitisch. Junge Menschen fördern, ihnen Chancen geben und Talente erkennen. Das Lehramt war nicht nur ein Beruf sondern Berufung. Das zeigt auch die tiefe Verbundenheit zum Wert der Bildung“, betonte Clemens Hoch. „Es ist mir eine besondere Freude, Ulrich Oelschläger heute als Anerkennung, gleichsam als Dank der Gesellschaft namens des Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier wie auch unserer Ministerpräsidentin Malu Dreyer, diese Auszeichnung zu überreichen. Ich gratuliere Ihnen ganz herzlich und danke Ihnen für Ihr außerordentliches Engagement.“

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