Dekanat Rheingau-Taunus

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"Zoom-Gottesdienste"

Überfüllte Kirchen und Konfettikanonen

(c) Dekanat / Dietmar SilberKirche überfüllt - steht auf einem Schild, vor einer hölzernen Kirchentür. Viele Menschen stehen davorKirche überfüllt

"Kirche überfüllt“ – diese Situation kennt man eigentlich fast nur von Weihnachten (ohne Corona) und Kirchentagen. Neuerdings kommt das auch hin und wieder bei „Zoom-Gottesdiensten“ vor, kann Pfarrerin Dr. Daniela Opel-Koch aus Idstein berichten. „Wir sind tief berührt und dankbar. Unser ursprünglicher Zoom Account lässt 100 Geräte zu. Heute konnten wir nicht alle rein lassen, weil so viele Menschen mit uns feiern wollten“, so Pfarrerin Daniela Opel-Koch nach dem letzten Gottesdienst.

Unter den sogenannten „Zoom-Gottesdiensten“ verbirgt sich ein digitaler Gottesdienst, der in einer Art Videokonferenz durchgeführt wird. Etliche Kirchengemeinden in der Region bieten seit einiger Zeit solche Gottesdienste an, mit großen Erfolg. Etwa in Glashütten, Bad Schwalbach, Idstein, Niederseelbach und Hünstetten. Hin und wieder auch aus Taunusstein und
Oestrich-Winkel.

Pfarrer Michael Koch und Vikarin Annika Dick aus Niederseelbach waren die ersten im Dekanat, mit dieser Art Gottesdienst loslegten. Weil beide Kirchen in Niederseelbach und Dasbach für Präsenzgottesdienste einfach zu klein sind.

Es gibt auch ein paar Gemeinsamkeiten mit dem Präsenzgottesdienst: Der Gottesdienst beginnt zu einer festen Uhrzeit und trifft sich persönlich. „Man kann endlich wieder Gottesdienst im Kontakt feiern“, so Bildungspfarrer Jürgen Schweitzer, der auch die angehenden Prädikantinnen und Prädikanten über solche Formate schult.

Digitales Kirchencafé und echte Gemeinschaft

Viele öffnen den Kirchenraum schon früher und dann herrscht schon eine „geschwätzig-fröhliche“ Atmosphäre. Auch ein digitales Kirchencafé wird oftmals angeboten. „Das geht bei uns nicht selten länger, als der ganze Gottesdienst“, weiß Pfarrerin Manuela König aus Oberauroff, Görsroth und Eschenhahn zu erzählen. „Die Menschen nutzen die Chance miteinander zu reden“, ist ihre Erfahrung. „Es ist mehr Interaktion möglich“, betont Pfarrer Jürgen Schweitzer und seine Kolleginnen und Kollegen.

Bei den Gottesdiensten im Konferenzformat treffen sich junge wie alte Menschen. Auch die Hochbetagten sitzen vor den Endgeräten, so die Erfahrung. Manuela König freut sich, dass auch mehr Menschen im „mittleren Alter“ dabei sind, als bei den üblichen Präsenzgottesdiensten. Ganze Familien sitzen vor den Sofas. „Manche sogar im Schlafanzug“, schmunzelt Daniela Opel-Koch. Auch junge Mütter mit sehr kleinen Kindern freuen sich über das Format, weil sie so unkompliziert an einer Andacht oder an einem Gottesdienst teilnehmen können.

Manche zünden eine Kerze an, andere schalten sich einfach per Telefon zu. Nicht alle wollen ihre Kamera freischalten und bevorzugen die Anonymität.

Viel Nervosität und Herzklopfen zu Beginn

Daniela Opel-Koch gibt stellvertretend unumwunden zu, dass sie zu Beginn Scheu und Herzklopfen hatten, das neue Gottesdienst-Format anzubieten. „Es ist ja alles live, und da kann ja auch manches schiefgehen.“ Schiefgegangen sind bislang nur Kleinigkeiten, die vom gemischten Gottesdienstpublikum wohlwollend hingenommen werden. Die Erfahrungen zeigen: Derzeit kommen mehr Menschen, als zu den „normalen Gottesdiensten“.

Pfarrer Jürgen Schweitzer erzählt, dass es ihm Freude macht zu experimentieren. Die Gottesdienste werden allgemein mit der Zeit immer professioneller. Live Musik, bei der man mitsingen kann (allerdings nur wenn alle das Mikrofon ausgeschaltet haben), eingeblendet Texte, Bildandachten, kleine Video oder Musikclips und Trailer, all‘ das bietet das neue Format. Auch Kantor Carsten Koch hat inzwischen Feuer gefangen und knobelt rum, was er noch besser machen kann.

Gute Erfahrungen mit der digitalen Gottesdienstgemeinschaft hat man auch in Bad Schwalbach gemacht. Kirchenmusiker Patrick Leidinger hat viel ausprobiert, damit die digitale Kirchengemeinde den besten Ton bekommt. Pfarrerin Anette Kassing predigt fröhlich aus ihrem Wohnzimmer ohne den Altarraum als Hintergrundbild. 

Konfettikanone, Reimpredigt oder Wohnzimmergottesdienst zum Valentinstag

Die Gottesdienste sind nicht selten thematische Gottesdienste. So auch am kommenden Sonntag: Zum Valentinstag bietet Jürgen Schweitzer extra einen Wohnzimmer-Gottesdienst an: „Tatsächlich Liebe…ein Gottesdienst nicht nur für Verliebte“ lautet der Titel. Die Besucher können unter anderem auswählen, welches Liebeslied sie am Ende des Gottesdienstes hören wollen.

Stimmungsvoll geht es am Faschingssonntag (14.2.2021) in der digitalen Unionskirche zu: Kantor Carsten Koch und Daniela Opel-Koch laden zu einem „fröhlichen Faschings-Online-Gottesdienst“ ein. Närrinnen und Narren - und Menschen, die mit Karneval nichts am Hut haben - sind ab 10.15 Uhr eingeladen, sich einzuwählen. „Mit Partystimmung und Konfettikanone und Reimpredigt und Sketch!“

„Es ist voll schön auf diese Weise Gottesdienst zu feiern“, schwärmt Daniela Opel-Koch. Sie genießt vor allem, das Arbeiten im Team. Und diesmal muss in Idstein niemand im Warteraum sitzen bleiben, verspricht sie. Die Idsteiner haben die Kapazitäten auf 500 Personen erhöht.

Das neue Gottesdienstformat erweitert die Gottesdienstgemeinde, der Radius wird größer, so die allgemeine Beobachtung. Denn es schalten sich auch etliche Menschen hinzu, die aus ganz Deutschland und darüber hinaus kommen. Ehemalige Gemeindeglieder, Freunde, Bekannte und Interessierte. „Es ist eine Format, das Lust auf Mehr macht“, sind sich die Pfarrerinnen und Pfarrer einig. Bei den Besuchern, als auch den Ausrichtern.

Alle Zoom-Gottesdienste findet man auf der Homepage des Evangelischen Dekanats Rheingau-Taunus finden Sie hier.

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