1. Fahrrad-Gottesdienst
"Mehr Staunen und mehr Demut"
(c) Dekanat / C. WeisePfarrer Christian Albers beim 1. Fahrradgottesdienst01.09.2020 cw Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
Kinder, Jugendliche, Erwachsene und Senioren kamen zum ersten Fahrrad-Gottesdienst nach Taunusstein-Bleidenstadt. "Früher bin ich viel Rad gefahren", erzählt Pfarrer Christian Albers. Als Schüler, im Studium in Gießen und im Vikariat in Mainz. "Dann kam ich nach Taunusstein", sagte er schmunzelnd und sei zum Freizeitradler geworden. Hier Fahrrad zu fahren sei wie Bergsteigen auf Spiekeroog - schwierig.
"Ich finde es gut, dass Corona nicht nur schlecht ist, sondern auch zur Kreativität anregt, wie zum Beispiel dieser Fahrradgottesdienst", betont Christian Albers die aktuelle Situation.
Es gehe aber nicht nur um das Fahrradfahren, sondern auch um das, was man beim Radfahren sehe: die Schöpfung Gottes. Unterstützt wurde Albers von Reiner Thies vom Arbeitskreis Taunussteiner Energiewende (AKTE), von Carola Pfützner (lokale Agenda) und dem Pfadfinderstamm "Schinderhannes". Pfützner und Thies berichteten beim ersten Stopp über die zähen Entwicklungen bei Freizeitradwegen und Schnellradwegen, beispielsweise nach Wiesbaden. Thies zeigte sich jedoch hoffnungsvoll, dass die Umsetzung solcher Radwege in ein paar Jahren Realität werde.
Die Pfadfinder ermutigten die Teilnehmer bei der zweiten Rast, die Schöpfung aus der Nähe zu betrachten und auch darauf zu achten, was alles nicht in die Natur gehöre.
Im Anschluss wurde spontan die Idee geboren am 12. September einen AarCleanUp, analog dem RhineCleanUp zu machen.
Beim Abschlussgottesdienst kamen dann auch noch etliche Nicht-Radfahrer dazu. Pfarrer Christian Albers forderte in seiner Kurzpredigt mehr Demut gegenüber der Schöpfung. "Die Gesellschaft hat die Demut vergessen und denkt, dass sie die Herren der Schöpfung sind", sagte Alber selbstkritisch. Er plädierte für mehr Staunen und dass der Mensch sich in das große, erhabene und sinnvolle System der Schöpfung einfüge.
Zum Schluss gab es eine weitere Premiere: Das erste Mal seit Corona durften die Gemeindebesucher singen: Draußen auf der großen Wiese, mit mehr als drei Metern Abstand sangen sie "Shalom Chaverim - Friede sei mit euch".
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