Einführung nach fast 500 Tagen
"Ihr bekommt eine Gebrauchtpfarrerin"
(c) DekanatAnette Kassing mit Reisigbesen13.07.2021 cw Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
(c) DekanatAnette Kassing erhält den Segen von Dr. Jürgen Noack„Ihr bekommt eine Gebrauchtpfarrerin“, sagte sie strahlend zu den vielen Besuchern auf dem Weinbrunnenplatz im Bad Schwalbacher Kurpar.
Lockdown mit Dienstantritt
„Eigentlich war die Einführung am 5. April 2020 geplant“, sagte der stellvertretende Dekan Dr. Jürgen Noack. „Im April 2020 hast du deinen Dienst in der Gemeinde begonnen und auf einmal war nichts mehr wie vorher. Keine Live Begegnungen, nichts möglich.“ Und dennoch sei Anette Kassing bekannt geworden, sei auf die Menschen zugegangen und habe sie mit in den Strom der Gemeinde und ihrer Herzlichkeit hineingenommen. Etwa bei den vielfältigen digitalen Andachts- und Gottesdienstformaten der Gemeinde, bei „Sekt und Segen“ oder in der Seelsorge.
Friedvoll, respektvoll und voller Zuversicht
Anette Kassing, die viele Jahre als Studentenpfarrerin in Mainz und an der Wiesbadener Marktkirche Pfarrerin tätig war, gibt zu, dass man sich immer „erst einmal einkehren“ muss. In ihrer Auslegung des „Missionsbefehls“ betont sie, dass es ihr als Christin und Pfarrerin darauf ankomme, zu schauen wie Jesus das Leben vorgelebt habe. „Jesus brachte Frieden. Er brachte kein Programm gegen die Besatzungsmacht der Römer, sondern setzte etwas daneben: „Liebet eure Feinde“, ruft Kassing den Besucherinnen und Besuchern zu. „Friedvoll, respektvoll und voller Zuversicht, bei allem, was geschieht“, ermutigt die 57-jährige die Zuhörenden. „Ich freue mich, dass ich hier in eine unglaublich lebendige Gemeinde kommen durfte“, sagt sie freudestrahlend. In Bad Schwalbach gebe es kurze Wege „und man redet miteinander“, hebt sie lobend hervor. So habe man ganz konkret für die ursprünglich auch im Kurpark parallel stattfindet Operette einen guten Weg gefunden, dass sowohl Einführung als auch Musikveranstaltung stattfinden könne. Kassing betonte auch die gute Zusammenarbeit mit den weltlichen und christlichen Gemeinden. Man versuche stets „ein Stück von diesem Frieden und von Jesu Liebe zu erleben und weiterzugeben.“ In der Kreisstadt würden Dinge nicht unter den Teppich gekehrt, sondern offen angesprochen und dann auch mal in den Müll geworfen, sagt sie fröhlich und stellt den Reisigbesen zur Seite.
Anschließend segnete der stellvertretende Dekan Noack, sowie Ehrenamtliche der Gemeinde und eine ehemalige Kollegin Kassing für ihren Dienst in der Gemeinde.
Musikalisch gestalteten eine Auswahl des Black Sheep Gospel Choir und eine Auswahl des Posaunenchores den Gottesdienst unter freiem Himmel, der zeitgleich als Livestream übertragen wurde.
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