Dekanat Rheingau-Taunus

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Dekanatsbesuchsdiensttag

"Der Körper ist die größte Plaudertasche"

(c) Dekanat / Astrid HammÜben den kontrollierten DialogÜben den kontrollierten Dialog

Beim diesjährigen Besuchsdiensttag des Evangelischen Dekanats Rheingau-Taunus ging es vor allem um die nonverbale Kommunikation. „Der Körper ist die größte Plaudertasche“, lautete das Motto des Seminartages unter der Leitung von Astrid Hamm und Pfarrer Jürgen Schweitzer.

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Krekel und Schukz üben kontrollierten Dialog wohltuende Atmosphäre beim Besuchsdiensttag Andacht in der Unionskirche Marianne Bofinger erklärt nonverbale Kommunikation
(c) Dekanat / Astrid Hammwohltuende Atmosphäre beim Besuchsdiensttagwohltuende Atmosphäre beim Besuchsdiensttag

Marianne Bofinger, freiberufliche Seminarleiterin für Besuchsdienstarbeit, verdeutlichte anhand von ausdrucksstarken Gesprächssituationen die nonverbalen Botschaften, die von bestimmten Körperhaltungen ausgehen und die auch die knapp 40 ehrenamtlichen Besuchsdienstmitarbeitenden aus ihrem Alltag kennen. „Es ist unglaublich, was der Körper alles aussagt, wenn man nur gut hinschaut“, sagte eine Mitarbeiterin fasziniert. Praktische Rollenspiele lösten viel Heiterkeit und Wiedererkennen aus, erklärte Organisatorin Astrid Hamm.

Im Ausprobieren wurde schnell deutlich, was sich hinter vielen Gesten und Mimiken verbirgt – so etwa die „Angela-Merkel-Handhaltung“, die über die aneinandergelegten Fingerspitzen Konzentration und Energiefluss fördern, oder die „Pistolenfinger“, die den Gesprächspartner attackieren beziehungsweise bedrohen.

Gesagtes trägt kaum zum gelingenden Gespräch bei

Was alle Teilnehmenden gleichermaßen erstaunte, war der wissenschaftliche Nachweis, dass das Gelingen eines „guten Gesprächs“ nur zu 7 Prozent vom Inhalt des gesprochenen Wortes abhänge, aber zu 38 Prozent von der Stimme des Gesprächspartners. Mimik, Gestik und Körperhaltung machten sogar 55 Prozent des Gelingens aus.

 Auch "Balsam für die Seele"

Nicht nur für den Kopf, sondern auch für Seele und Geist wurde an diesem Tag gesorgt. Etwa mit der Andacht zu Beginn des Tages in der Unionskirche und der musikalische Begleitung durch Dekanatskantor Carsten Koch, der die historische Walker-Orgel in ihrer ganzen dynamischen Spannweite ertönen ließ. Astrid Hamm brachte die Teilnehmenden mit Musik und auflockernden Tänzen immer wieder in Bewegung, so dass der gesamte Tag von vielen als „Balsam für die Seele“ bezeichnet wurde.

In seinem Impulsvortrag stellte Pfarrer Jürgen Schweitzer das aus der Kommunikationswissenschaft stammende „4-Ohren-Modell“ von Friedemann Schulz von Thun vor, in dem nach dessen Auffassung jede Nachricht, die man aussendet, vier Seiten habe: Eine Sachebene, eine Selbstoffenbarung, eine Beziehungsebene und einen Appell. Das Modell helfe unter anderem zu erkennen, warum es schnell zu Missverständnissen in der zwischenmenschlichen Kommunikation kommen kann.

In anschließenden Workshops übten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer anhand gängiger Erlebnisse aus der Besuchsdienstarbeit die Gesprächstechnik des „kontrollierten Dialogs“. So sei es beispielsweise ganz schön schwierig, wenn man beim Geburtstagsbesuch mit der Frage konfrontiert wird: „Warum kommt denn der Pfarrer nicht!?“, erzählte eine Teilnehmerin und erhielt dafür viel Zustimmung.

Wertschätzung wichtig

Dass es bei den Jahrestagen Besuchsdienstarbeit nicht nur um Mitarbeiter-Fortbildung gehe, macht Organisatorin Astrid Hamm deutlich: „Mir geht es besonders auch um die Würdigung und Anerkennung dieser ehrenamtlichen Tätigkeit, die so wichtig für unsere Kirche ist. Die Teilnehmenden sollen sich nicht nur neues „Handwerkszeug“ für ihre Arbeit aneignen, sondern auch einen „Wohlfühl-Tag“ erleben, mit gutem Essen, anregendem Erfahrungsaustausch und Freude am gemeinsamen Tun.“

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