Dekanat Rheingau-Taunus

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Kirche auf dem Altenberg

Kirche als echtes Kooperationsprojekt

(c) DekanatEvangelische Kirche auf dem AltenbergEvangelische Kirche auf dem Altenberg

Mit einem Festgottesdienst haben die Kirchengemeinden Laufenselden und Egenroth die Wiedereinweihung der Kirche auf dem Altenberg gefeiert. Gleich drei Chöre, der MGV Lang-schied, der Kirchenchor sowie der Gospelchor Spirit of Simon aus Laufenselden, sangen zum Einzug „Conquest of Paradise“. Gleich zu Beginn wurde eine neue Altardecke auf den Altar gelegt, die die 96-jährige Frau Hauch der Gemeinde gestiftet hatte.

Von den ersten Vorgesprächen bis zur Planung, den Schadenserhebungen und Finanzierungsplänen bis heute, seien sieben Jahre vergangen. „Eine biblische Zahl, wenn sie einmal an die Träume des Pharao denken, die Josef deutet, in dem es um die sieben mageren und die sieben fette Jahre geht“, so Dekan Klaus Schmid in der Festpredigt. Bauarbeiten seien für Kirchengemeinden immer magere Jahre mit Einschränkungen, mit viel Energie, die aufgebracht werden muss.

Das Ergebnis könne sich sehen lassen, so Schmid. „Der Altenberg erstrahlt in neuem Glanz“, so Schmid zu den Besuchern in der gut gefüllten Kirche. Es sei eine tolle Arbeit geleistet worden von allen, die an der Renovierung beteiligt waren. Heller und offener sei es geworden. Und durch die renovierte Orgel eigene sich die Kirche jetzt auch viel besser für Konzerte freute sich Pfarrerin Nikola Züls, die gleichzeitig ihr 25-jähriges Dienstjubiläum an diesem Tag feierte.

Klaus Schmid lobte auch, dass der Inklusionsgedanke seinen Ort gefunden habe: „Rollstuhlfahrende müssen jetzt nicht mehr im Mittelgang stehen, sondern für die gibt es Platz.“

Einst bedeutendes Benediktinerkloster

An dem Ort, wo die heutige Kirche steht, stand früher eine Gerichtsstätte und die Benediktiner des Klosters Gronau gründeten hier eine Kirche errichten. Bis zu seiner Auflösung durch Landgraf Philipp von Hessen im Jahr 1537 befand sich hier seit ca. 1130 ein bedeutendes Benediktinerkloster.

Und vom Altenberg ging die Reformation in der Region aus, erklärte der Dekan. „Hier fand die berühmte Gronauer Synode statt, die der Reformator der Landgrafschaft Hessen, Adam Krafft, einberufen ließ. Die Einführung der Reformation wurde hier beschlossen.“ Als Folge wurde das Kloster aufgelöst und zu einem Hospital für Männer. Die Kirche auf dem Altenberg sei somit „ein wahrhaft historischer Ort; nicht nur für unsere Region.“ Aber auch die Schattenseiten der Reformation zeigten sich bald: „Religion wurde –wie so oft bis heute- auch zum Instrument der Macht. Der 30jährige Krieg tobte in Europa und verschonte auch unsere Region nicht. Die Klostergebäude wurden zerstört, ganze Ortschaften hier in unserer Region waren entvölkert, Häuser und Dörfer standen leer.“

Kirche ist „echtes Kooperationsprojekt“

Die Kirche auf dem Altenberg sei ein richtiges Kooperationsprojekt. Zunächst habe man in Egenroth eine neue Kirche aufbauen wollen, sich aber dann entschlossen sie auf den Resten der alten Kirche und somit zwischen den Orten Grebenroth und Egenroth aufzubauen. „Bis 1794 wurde hier sogar regelmäßig Markt gehalten und Menschen aus der Region trafen sich hier.“

„Orte der kollektiven Erinnerung

Die Gesellschaft brauche Kirchen als „Orte der kollektiven Erinnerung“, so der Dekan. Sie hätten etwas mit der eigenen Identität, der Verheimatung und dem Gefühl, in der Welt verortet zu sein, zu tun. „Wir brauchen sie als Oasen der Ruhe und der Besinnung mitten in einem hektischen Alltag.“ Kirchen müssten aber weit mehr als Erinnerungsorte sein, so der Dekan selbstkritisch. Kirchen, auch hier auf dem Altenberg, müssten der Versammlungsort der christlichen Gemeinde sein und bleiben, „an dem sie zusammenkommen, um Gottes befreiendes Wort zu hören, Trost und Stärkung für ihr Leben zu erfahren, miteinander zu beten und –nicht zuletzt- miteinander zu singen und Gott zu loben.“

Ein Kirchengebäude ohne das Wort, ohne den Inhalt, ohne Jesus Christus als Eckstein würde „unsere Welt und unsere Seelen, unsere Meinungen von uns selbst und voneinander, unser Glaube und das, was uns im Leben trägt und unsere Dörfer enger und ärmer machen“, so der Dekan.

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